Mit der Selbstfahrer-Safari nach Sesfontein, wo ein Fußballprojekt mehr als Fitness fördert
Holt die Vuvuzela raus! Am 13. Januar 2024 startet der Afrika-Cup an der Elfenbeinküste. Die Fußballnationalmannschaften von 24 afrikanischen Ländern spielen um den Titel und Namibia ist dabei. Die „Brave Warriors” gelten als Außenseiter. Doch wir drücken am 16. Januar 2024 fest die Daumen, wenn die Mannschaft gegen Tunesien antritt. Es folgen Spiele gegen Südafrika und Mali. Okay, es wird nicht einfach, das Viertelfinale zu erreichen. Doch wir teilen die Zuversicht der Spieler. Dieses Gefühl erfasste uns bereits im Jahr 2022. Damals lernten wir ein Fußballprojekt in Sesfontein kennen. Leander Borg, unser Partner und Freund, hat es ins Leben gerufen. Vielleicht kickt im Nordwesten Namibias schon heute ein Fußballstar von morgen? Wir schauen uns mal um.
1:0 für die Zukunft. Wie Fußball die Kinder in Sesfontein fördert
Wer nachmittags in Sesfontein ankommt, hat vielleicht Glück und hört von Weitem das fröhliche Rufen. Jungen und Mädchen spielen miteinander Fußball. Sie trainieren für das Match gegen die Gleichaltrigen aus Warmquelle – 23 Kilometer östlich gelegen.
Initiator für das Sportprogramm ist Leander Borg. Wir kennen ihn schon seit Jahren. Mit seinem Team von Nature Friends Safaris setzt er die Reisen von Namibia Individual perfekt und zuverlässig um. Doch der Unternehmer hat noch eine andere Seite. “Ich schlage nach meiner Mutter. Sie war Krankenschwester und kam mit 19 Jahren ins südliche Afrika. ‘Schwester Mara’ kennt in Swakopmund wohl jede und jeder. Sie hat geholfen, viele Kinder zur Welt zu bringen und sich überhaupt gern für die Gemeinschaft eingesetzt”, beschreibt Leander seine philanthropische Ader.
Er wusste, dass es nach der Schule für die Kinder der Region keine Angebote gab. Die Eltern müssen arbeiten oder haben nicht die Möglichkeit, dem Nachwuchs etwas zu bieten. So startete er 2022 das Sportprogramm – zunächst in Sesfontein und anschließend in Warmquelle. “Weil fast jeder Junge und jedes Mädchen vor den Ball treten kann, gab Fußball den Impuls”, erinnert sich der gebürtige Namibier. Leander engagierte zwei Fußballtrainer, die sich um die Kinder kümmern. Außerdem wurden Bälle, Trikots und Tore angeschafft.
Alle sind mit Enthusiasmus und Freude dabei. Die unter 14-Jährigen genießen den strukturierten Nachmittag. “Wir wollen keinen Fußballverein etablieren. Es geht um die Beschäftigung.” Neben dem Sport bilden die Kinder ihre sozialen Kompetenzen aus. Man thematisiert Wilderei und Naturschutz oder alle packen zusammen an und räumen im Dorf auf.
Zu Beginn des Jahres 2024 hat sich das Projekt wunderbar entwickelt. In Sesfontein wurde das Trainerteam auf drei Personen erweitert und in Warmquelle sind zwei Trainer fest eingestellt worden. An beiden Orten hat sich jeweils eine Mädchenmannschaft für Netzball gebildet. “Volleyball soll es für Mädchen bald auch geben”, stellt Leander in Aussicht.
Außerdem soll eine ehemalige Lehrerin das Team ergänzen. Sie wird sich für die Gerechtigkeit zwischen den Geschlechtern einsetzen. Eine traditionell männerdominierte Gesellschaft kann hier im Kleinen und mit den Jüngsten gewandelt werden zu mehr Offenheit. „Mit separaten Teams für Netzball und Volleyball können die Mädchen ihr eigenes Ding machen”, beleuchtet Leander die langfristige Entwicklung des Projekts und fügt hinzu: “Im März 2024 möchten wir die Gruppe zu einem Sleep-out im Hoanib Valley einladen. Sie werden Tiere in ihrer natürlichen Umgebung entdecken.” Man denkt, das täten Namibierinnen und Namibier ständig. Das stimmt leider nicht. Die Familien haben weder Zeit noch Geld, ihre Ortschaft für solch eine Erfahrung zu verlassen.
In Warmquelle besuchten wir das Lokalderby gegen Sesfontein: Das gesamte Dorf kam dazu und alle hatten viel Spaß. Für die Einblicke in das Leben hier vor Ort sind wir sehr dankbar. Bewegt kehrten wir zurück in unsere Unterkunft: das Sesfontein Guesthouse.
Station machen im Sesfontein Guesthouse
Die scheinbar unendliche Weite macht den besonderen Charme Namibias aus. Sogar an den Hotspots, wie im Etoshapark oder der Wüste Namib, genießen unsere Gäste die einzigartige Abgeschiedenheit. Das Kaokoland kann diesen Eindruck noch toppen!
Hier liegt die Ansiedlung Sesfontein, wo Leander Borg ein familiäres Guesthouse etablierte – die perfekte Basis für aufregende Ausflüge in das trockene Flussbett des Hoanib. Die Location überzeugt mit Ehrlichkeit und Bodenständigkeit. Zehn gemütliche Zimmer, jeweils mit Bad und Klimaanlage ausgestattet, gruppieren sich um den blauen Pool.
Was ist da los? Eine Entenmama paddelt mit ihren Küken im frischen Nass. Ein paar Hühner scharren im Gartenbereich. Die Katze döst im Schatten. Wohl dosiert kommt hier Farm-Feeling auf. Die Kinder winken über den Zaun auf dem Weg zur Schule.
Nach dem reichhaltigen Frühstück, das die Gastgeber appetitlich herrichten, startet die Safari in die Wilderness. Wüstenelefanten, Springböcke und Giraffen kreuzen den Weg durch das trockene Bett des Hoanib. Manchmal sichtet man die Wüstenlöwen. Wer mag, verbindet die Safari direkt mit einem Sleep-out.
Alles wurde vorbereitet: die bequemen Feldbetten stehen im schützenden Zelt, der Tisch ist gedeckt und auf dem Feuer köchelt das „Potjie”, ein duftender Eintopf. Nur ein paar Schritte und man wandelt im schönsten Garten Namibias. Die Regenzeit war im Mai bereits vorbei. Doch die Natur blühte noch immer in der geschützten Lage. Der Ort ist einfach magisch. Nach der Stille genießt man das gesellige Beisammensein zum Sundowner und am Lagerfeuer.
Nach einem Kaffee geht es am nächsten Morgen zurück in das Sesfontein Guesthouse. Wer mag, notiert seine Erlebnisse im Laptop und checkt die E-Mails. WLAN ist hier selbstverständlich. Oder man entspannt am Pool. Oder man besucht die Sportaktivitäten der Kinder. Was man auch tut: Es beruhigt und inspiriert zugleich.
Wir lieben diese Gegend in Namibia. Sie ist touristisch kaum erschlossen. Doch unsere Gäste können sich hier, im Nordwesten Namibias, sicher bewegen. Mit dem Sesfontein Guesthouse steuern sie einen besonders liebenswerten Standort an. Am besten fahren Sie selbst dorthin!