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Rosige Zeiten: Familiensafari rund um Walvis Bay

Wasser und Wüste – wie passt das zusammen? Bestens! Wir haben es erlebt auf mittlerer Höhe von Namibias Küste. Sandwich Harbour heißt dieser magische Ort. Um ihn zu entdecken, muss sich allerdings erstmal der Nebel lüften. Und man braucht einen Guide – Betonung auf „erfahren“. Ohne den 4x4-Antrieb von Nicos SUV wären wir hier (wie auch an manch anderer Stelle in Namibia) keinen Zentimeter vorwärts gekommen. Dabei ist Speed das Zauberwort für den Spaß dieser Familiensafari …

Inhalte:

  • Mystischer Nebel über rosigen Salzfeldern
  • Granatroter Pfad nach Sandwich Harbour
  • Einfach schön: Flamingos

Familiensafari mit viel Action und stillem Beobachten: auf dem Weg nach Sandwich Harbour

Damit rechnet wohl niemand, der nach Afrika reist: so viel Nebel hier! Wir sind gegen 7.30 Uhr von Swakopmund Richtung Süden aufgebrochen. Eine abwechslungsreiche Tour steht bevor. Doch der Weg vom Badeort in die Feuchtgebiete rund um Walvis Bay, der drittgrößten Stadt Namibias, wirkt zunächst mystisch. Mit dem Nebel umschließen uns alle Schattierungen von Grau. Wie schnell dürfen wir jetzt fahren? Und warum haben alle die Warnblinker an? Auf der geteerten Nationalstraße ist eine Geschwindigkeit 120 km/h erlaubt. Wir halten uns zurück und fügen uns gerne in den zügigen aber sicheren PKW-Strom ein. Statt Nebelschlussleuchte nutzt man hier die Warnblinkanlage. Also: Nicht wundern, sondern mitmachen und die Hoffnung auf Sonnenschein hochhalten. Das gute Wetter kommt im Laufe des Vormittags garantiert. Später lesen wir, dass dieser Nebel dem ariden Hinterland als einzige Quelle Feuchtigkeit spendet. Kleinste Organismen, die wir oberflächlich nicht wahrnehmen, können so existieren. Der Nebel entsteht im Südatlantik durch den vorbeiziehenden, eiskalten Benguela-Strom.

Karibisches Flair an der Waterfront von Walvis Bay

Rund 40 Minuten sollte man für die 30 Kilometer einrechnen – vielleicht sogar etwas mehr, damit die nebelige Fahrt nicht hektisch wird. Die echte, kleine Abenteuerexkursion steht ja erst bevor. Hier ein Paar Punkte, damit die Familiensafari rund um Walvis Bay richtig gut wird:

  • Flaches und bequemes Schuhwerk – hochgeschlossene Schuhe (der Sand dringt nicht ein) oder Sandalen (der Sand bleibt nicht drin).
  • Kleidung mit Bewegungsspielraum, die etwas wärmt – man klettert auf die oder andere Düne und es kann am Morgen noch frisch sein.
  • Man muss nicht super sportlich sein für diesen Ausflug – sogar vom Auto aus lässt sich die Besonderheit der Gegend erfassen.
  • Wer körperlich eingeschränkt ist, teilt das bei der Buchung mit und der Guide stellt sich darauf ein.
  • Sonnenmilch und eine Kopfbedeckung, die nicht wegfliegen kann, müssen in den Rucksack.
  • Ein Fernglas hat natürlich der Guide; trotzdem ist es ganz schön, ein eigenes direkt zur Hand zu haben.
  • Toll ist auch eine App auf dem Handy für die Vogelbestimmung – dafür braucht man allerdings eine namibische SIM-Karte.

Wir steuern die urige Strandpromenade der Hafenstadt an. Den Tiefwasserhafen lassen wir rechts liegen, obwohl er sicherlich auch einen Besuch wert wäre. Er ist entscheidend für die Wirtschaft Namibias wie die gesamte süd-westafrikanische Region. Unser Wagen wird auf dem Parkplatz gut bewacht und nach ein paar Schritten stehen wir an der pittoresken, fast karibisch anmutenden Promenade von Walvis Bay – der Stadt mit vielen Namen. Walfisch Bucht (historisch deutsch), Walvisbaai (Afrikaans), Ezorongondo (Otjiherero). Im 15. Jahrhundert landeten hier bereits die Portugiesen auf ihrer Erforschung der afrikanischen Westküste an. England, Deutschland und schließlich Südafrika bestimmten die Geschicke dieses Ortes, der an Namibias schwer zugänglicher Küste strategisch so wichtig war und ist. Seit 1994 gehört auch dieses Gebiet zur unabhängigen Republik Namibia.

In leuchtenden Farben zeigen sich die Restaurants und Büros der Ausflugsunternehmen. Optisch trotzen sie dem morgendlichen, wabernden Grau. Hier sammeln sich alle Touristen, die einen Ausflug in die Umgebung unternehmen wollen. Die Stimmung der internationalen Gäste ist angenehm aufgeregt. Wir finden Nico, unseren Guide, schnell und sind mit zwei anderen sofort auf dem Weg zu seinem imposanten Vehikel: ein bestens gepflegter Allrad der Oberklasse. Das wirkt mindestens so vertrauenstärkend wie die stattliche Erscheinung des Herrn. Man merkt: Er will los, bevor die Kollegen vor ihm die besten Plätze erreichen. Uns ist das natürlich recht. Es geht vorbei an weitläufigen Salinenfeldern. Und die präsentieren einen Farbton, dem wir heute öfter begegnen werden: Rosé. Das Salz wird industriell genutzt und ist nicht für die Küche geeignet. Dieses Areal, wo industrielles Appeal auf natürliche Schönheit trifft, hat einen ganz eigenen Charme. Wer sich mit Fotografie auskennt, kann hier fast surreale Motive einfangen.

Die granatrote Piste nach Sandwich Harbour: Eine Familiensafari nimmt Fahrt auf

Es ist Ebbe und darum wählt Nico direkt den Weg entlang der Wasserkante nach Sandwich Harbour. Dass die Lagune knapp 50 Kilometer von Walvis Bay entfernt liegt, merkt man nicht. Die Zeit fliegt, denn es gibt so viel zu sehen. Unvergesslich: eine kleine Robbe wurde Beute von zwei Schakalen. Systematisch verspeisen die wilden Tiere ihren Fang bis der Nebel das Szenario gnädig verschluckt. Die Sonne arbeitet sich langsam voran und wir brausen auf hartem Strand einem einzigartigen Naturphänomen entgegen: der Lagune von Sandwich Harbour. Der Weg schimmert in Tönen von Bordeaux bis Rosa, denn feiner Granatstein mischt sich in den Sand und durchzieht ihn Marmor ähnlich. Ein zarter Hinweis auf das Edelsteinvorkommen in diesem Teil der Erde. Linker Hand türmen sich die Dünen der Namib auf. Auch dieses Gebiet gehört zum Namib-Naukluft-Park. Gestickt lesen wir auf Nicos West: #WhereDunesAndOceanMeet … und dann geht es hinein in genau dieses sandige Vergnügen, hinauf auf die Dünen mit Blick hinunter in das einzigartige Biotop von Sandwich Harbour. Verschiedene Phänomene treffen hier aufeinander. In die Lagune gelangt Süßwasser des Kuiseb. Der Fluss mündet hier. Er bildet die Trennlinie zwischen den roten Namibdünen und dem nördlichen, beige gefärbten Sand. Das Meer spült eiskaltes Wasser hinein. Das gesamte Areal „blüht“ mit Algen und Plankton – ein Paradies für Fische, Schalentiere und Seevögel. Wir klettern auf die Düne und wagen eigentlich keinen Schritt mehr voran. Jeder Abdruck zerstört die Schönheit, wo gewaltige Sanddünen direkt auf den Atlantik stoßen. Kein Frachter, kein Segelboot stört das Bild. Dank Nico waren wir heute die ersten. Niemand sagt was und das tut so unendlich gut … bis auch dieser Moment ein Ende findet – und was für eins. Nico lenkt sein Gefährt geschickt auf den höchsten Punkt einer Düne und dann geht es abwärts. Das ist Rollercoaster mit Kreischgarantie. Bei allem Spaß auf dieser Familiensafari: Unser Guide nutzt mit seinen Kollegen ernsthaft die gleichen Routen, damit so wenig Natur wie möglich angetastet wird. Nach einigem Hoch und Runter erreichen wir einen traumhaften Aussichtspunkt und werden mit einem leichten Lunch verwöhnt. Kleine Sandwiches, Biltong (getrocknetes Rindfleisch) und Austern schmecken zu einem Gläschen Sekt. Ach ja: Die Sonne ist natürlich auch schon da und alles ist einfach nur prächtig.

Vergiss Miami … Flamingos lieben Walvis Bay

Letzter Stopp unserer Familiensafari ist die Lagune von Walvis Bay, wo tausende Flamingos einen rosafarbigen Teppich entfalten. Wir stehen am Rand des bedeutsamsten Feuchtgebietes im südlichen Afrika, in dem Tausende von Zugvögeln überwintern. Neben den filigranen Flamingos entdecken wir, ornithologisch nicht wirklich bewandert, Pelikane und Kormorane. Leider endet unser vierstündiger Ausflug bald und so haben wir nicht die Zeit weitere Vogelarten auszumachen. Dafür benötigt der Laie ein gutes Handbuch und ein Fernglas oder einen auskunftsfreudigen Guide wie Nico und natürlich Zeit. Apropos Zeit: Wir hatten noch zwei Meetings auf unserer Liste – zauberhafte Unterkünfte und echte Geheimtipps für unsere Kunden in Swakopmund. Die Full Day Tour schließt eine Expedition ins Hinterland zum trockenen Kuisebdelta ein. Lassen es die Gezeiten zu, fährt man direkt in die Lagune von Sandwich Harbour und entdeckt Flora und Faune. Schön ist natürlich die Kombination mit einem Ausflug aufs Wasser – Pelikane, Seevögel, Robben und Delfine sind hier mit von der Partie. Wer das Maritime liebt, wird bei einer Familiensafari rund um Walvis Bay nichts vermissen und viel Neues entdecken.

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Ihre Martina Jessett

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