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Einsam in Etosha?

Der Lockdown im März 2020 lässt uns hochschrecken: Wie schafft es Namibia in der Krise? Während wir diesen Blogbeitrag schreiben, zeichnet sich ab, dass unser Sehnsuchtsland gesellschaftlich fest und wirtschaftlich flexibel agiert. Wir stehen im engen Kontakt mit unseren Partnern vor Ort. Sie nehmen ihre Kräfte zusammen und nutzen die Zeit. Renovierungen und Innovationen können jetzt zügig umgesetzt werden – man macht das Beste aus der Situation. Wir sind etwas beruhigter und unsere Gedanken wandern von den Menschen in die Natur. Die Frage kommt auf: Wie geht es denn jetzt den Tieren – ohne Menschen?

Inhalt:

  • Wildreservate – Fritz Vorster, Manager von Onguma, berichtet
  • Etosha Nationalpark – das Naturschutzgebiet im Norden Namibias
  • Die Beziehung zwischen Mensch und Tier – Respekt ist gefragt

… und es hat „Klick“ gemacht. Wie wilde Tiere umsichtig an den Besuch von Menschen herangeführt werden

Östlich des weltberühmten Etosha Nationalparks liegt Onguma. Zwei Campingplätze und fünf Lodges im individuellen Flair vermitteln absolutes Afrika-Feeling. Wir empfehlen Onguma herzlich gerne als Station auf Ihrer Safari.

Welche Lodge auf Onguma man auch wählt: Alle sind umgeben von der besonders aufmerksam gehüteten Tierwelt des privaten Reservats. Die Welt der Vögel und Raubkatzen, des Wildes, der Nashörner und Elefanten lässt sich auf Onguma bestens beobachten. Namibiakenner wie Erstentdecker profitieren von den fachkundigen Guides. Sie begleiten Pirschfahrten, Buschwanderungen sowie den Weg zum Fotoansitz. Wir fragten Manager Fritz Vorster über das private Onguma Reservat und wie er mit seinem Team die besondere Situation des Lockdowns in den Griff bekommt.

Lockdown – du sagst, die Tiere vermissen das „Klick-Klack“ der Kameras. Wie bringt man wilde Tiere dazu, Menschen als Besucher zu respektieren?

Die meisten wilden Tiere sind „Gewohnheitstiere“. Jeden Tag sehen, hören und riechen sie die Gäste samt Game Drive Fahrzeugen. Schließlich gewöhnen sie sich an diesen Zustand. Verschwinden die Besucher samt Vehikel, ändert sich auch die Welt der Tiere: Etwas fehlt in ihrem Leben. Wir beobachten, dass sich die Tiere auch schnell an das Fehlen der Gäste gewöhnen.

Benehmen sich die Tiere während des Lockdowns anders?

Grundsätzlich sind die Tiere an Fahrzeuge und bestimmte Geräusche im Onguma Reservat gewöhnt. Jetzt ist es ruhiger. Da nähern sich scheue und weniger zutrauliche Tiere wie Oryx und Spitzmaulnashorn eher der Lodge. Allerdings hat es so viel geregnet, dass ausreichend Gras und Wasser im Busch die Tiere ernähren. Sie haben keinen Grund, auf dem Rasen der Camps zu grasen.

Welche Tiere leben auf Onguma?

Oh, das sind so viele! Die kann ich einzeln gar nicht aufzählen. Hauptsächlich leben hier diese Tiere: Elefant, Spitzmaulnashorn, Löwe, Leopard, Gepard, Luchs, Giraffe, Kudu, Eland, Black faced Impala, Springbock, Zebra, Gnu, Wildschwein, Damara Dik-Dik, Zibetkatze, Mungos und noch einige kleinere Tiere.

Arbeitet ihr mit speziellen Veterinären?

Ja, auf jeden Fall. Wenn wir Probleme mit den Nashörnern haben, arbeiten wir eng mit den Etosha Nationalpark Veterinären zusammen. Wir kooperieren auch mit Tierärzten, die auf alle Arten unserer Katzen spezialisiert sind.

Was leistet APU (Anti Poaching Unit) – euer Rhino-Projekt gegen Wilderei?

Ihr müsst wissen: Die Spitzmaulnashörner gehören allen Einwohnern Namibias. Privatbesitz ist nicht erlaubt!

Die Namibische Naturschutzbehörde hat vor vielen Jahren ein schlaues und erfolgreiches Projekt ins Leben gerufen. Die Behörde siedelte einige der Nashörner um und beauftragte sorgfältig ausgesuchte „Care Taker“ damit, sich zu kümmern und aufzupassen. Wilderei kann so nicht komplett verhindert werden. Aber die Gefahr der Wilderei wird gestreut und die Kosten werden reduziert.

Sechs Rhinos wurden vor 17 Jahren Onguma anvertraut und seitdem ist der Bestand auf über 36 gestiegen! Wir kümmern uns um diese Tiere im Auftrag der namibischen Bevölkerung.

Die Wilderei nahm kürzlich wieder zu. Wir mussten einen beträchtlichen Betrag aufwenden, um die Rhinos zu schützen.

Wie viel Geld braucht ihr pro Tier?

Die Kosten betragen circa USDollar 4000 pro Rhino im Jahr. Die Regierung stellt keine Gelder bereit und wir müssen dafür selbst aufkommen.

Wir refinanzieren die Kosten teils mit einem Rhino Schutzbeitrag, den unsere Gäste gerne geben. Dadurch konnten wir in gut ausgebildete Sicherheitsleute und Spezialausrüstung investieren. Eine effektive Maßnahme! Wir hatten nur einen Vorfall der Wilderei seitdem. Davor mussten wir den Verlust von 15 Rhinos verzeichnen.

Magst du ein Tier besonders?

Ich hab in der Tat einige Lieblingstiere. Die Anmut und Eleganz eines ausgewachsenen Kudubullen ist nicht zu toppen. Im Gegensatz dazu mag ich, wie klein und zierlich ein Dik-Dik ist. Die kompromisslose Art des Leoparden ist unschlagbar. Und der Anblick eines ausgewachsen Löwen lässt mich immer noch erschauern. Er schaut dich an, als hätte er dich „zum Fressen gern“.

Sind die Besucher auf einige Tiere besonders neugierig? Lenkt ihr den Blick auch auf die unscheinbaren Lebewesen?

Die meisten Gäste sind fasziniert und glücklich, wenn sie eine der Großkatzen sichten. Kein Wunder: Die Katzen verstecken sich geschickt und sind nur schwer zu sichten. Elefanten und Rhinos folgen den Großkatzen sozusagen in der Beliebtheit auf den Fuß. Oder sagen wir „auf die Tatze“? Gäste, die Onguma mehrfach besuchen, verstehen das komplexe Okösystem unseres Reservats. Sie freuen sich, „Nebendarsteller“ wie Erdferkel und Schuppentier zu sichten.

Erfahren Eure Gäste die komplexen Zusammenhänge der Natur?

Ja genau. Wir konzentrieren uns definitiv nicht nur auf The Big Four. Unsere Guides vermitteln auf den Ausfahrten die Zusammenhänge der Natur. Das interessiert unsere Gäste sehr. Sie erkennen zum Beispiel wie wichtig Termiten für den Kreislauf der Natur sind. Damit wächst ein Bewusstsein für das Ökosystem.

Fritz, herzlichen Dank für Deine Zeit.

Sehr gerne. Wir freuen uns, wenn ihr wieder zu uns kommt.

Tierisch gut: der Etosha Nationalpark

Mit 6.000 Quadratkilometern ist der Nationalpark bedeutend größer als Onguma. Die Fläche allein macht nicht seine wahre Größe aus. Kaum passiert man ein Gate, umfängt den Besucher der besondere Spirit: Abenteurfeeling liegt in der Luft. Im eigenen Tempo fahren die Gäste durch die Weiten des Parks und steuern irgendwann auf die Salzpfanne zu. Sie gibt dem Gebiet den Namen: Etosha bedeutet in der Sprache der Owambo „großer weißer Platz“.

110 Säugetierarten und 340 verschiedene Vogelarten bevölkern den Nationalpark. Man vergisst nie, wie eine Herde Zebras den Wagen umgeben hat. Wie ein Rudel Löwinnen ihren Nachwuchs versorgte. Wie eine Schar Kraniche über die Köpfe hinweg ziehen. Wir empfehlen, ein ruhiges Plätzchen an einem Wasserloch zu suchen und einfach auf die Tiere zu warten. Zeit bekommt hier eine neue Dimension …

Omguma ist ein idealer Standort, von dem man den großartigen Park für einen Tagesausflug gut erreicht. Der Gamedrive im Privatreservat rundet das Naturerlebnis perfekt ab mit den persönlichen Erläuterungen durch die Guides. Zwei Tage sollten Gäste für die Region einplanen.

Don‘t run, whatever you do

Don‘t run, whatever you do – wir lieben diesen Bestseller, geschrieben von Peter Allison. Der Guide berichtet mit viel Humor und noch mehr Respekt von der Natur und Kultur des südlichen Afrikas. Wer Zeit und Lust hat, sollte die Lektüre vor seiner Safari genießen.

Ansonsten empfehlen wir: Vertrauen Sie Ihrem Guide. Diese Fachleute wissen, was sie tun. Sie schützen die Tiere und die Gäste – manchmal sogar voreinander. Im Etosha Nationalpark können Sie sich frei bewegen. Das bedeutet: Sie bleiben in Ihrem Wagen und befahren nur die offiziellen Wege. Im Privatreservat gehen Sie mit Ihrem Guide auf Safari. Ihre Begleitung ist sensibel: Momente des Staunens werden sicher nicht durch schulmeisterliche Erläuterungen gestört. Wie Fritz sagte: Alle Menschen, die auf den Lodges und in den Privatreservaten arbeiten, tun das aus Liebe zu Namibia.

Planen Sie Ihre Reise nach Namibia – jetzt

Hat Ihnen die Beschreibung der Safari gefallen? Was wünschen Sie sich? Ich berate Sie gerne – ganz individuell. Senden Sie eine E-Mail oder rufen Sie mich an unter +49(0)2102 994788. Ich freue mich auf unseren Kontakt.
Ihre Martina Jessett

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