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Aus dem Cockpit: Informationen und Interview zur Namibia-Safari per Flugzeug – Teil 2

We rush really slow in Africa – präzise beschreibt Lukas einen Lebensrhythmus, der auch auf die Namibia Safari mit dem Flugzeug zutrifft. Den Guide trafen wir bei unserem Besuch der Dinaka Safari Lodge im Nord-Westen von Botswana. Das Hideaway liegt im Central Kalahari Game Reserve und ist nur per Propellermaschine zu erreichen. Eine effektive Art in Afrika zu reisen, die auch Muße erfordert.

Inhalte

  • Darauf sollten sie sich bei einer Flug-Safari einstellen
  • Interview mit Pilot Rory Friedman zur Flug-Safari in Namibia
  • Diese Flugmöglichkeiten bietet eine Namibia-Safari

Eile mit Weile: die Namibia-Safari im Flug erleben

Eine Übernachtung im Hotel Heinitzburg, Windhoek, und schon haben wir den langen Flug von Deutschland nach Namibia vergessen. Dieses exklusive wie einzigartige Haus – die Villa wurde 1914 im Stil einer romantischen Burg errichtet – wählen wir gerne als erste Destination für die Namibia Safari. Im Hotel Heinitzburg kommt man sofort runter, bevor es am nächsten oder übernächsten Tag wieder in die Lüfte geht.

Zum Beispiel so: Mit dem Privat-Shuttle gelangt man zum Eros Airport. Von hier werden Inlandsflüge abgewickelt, zum Beispiel zum Flughafen Ondangwa nördlich des Etosha National Parks. Mit einer Embraer Legacy 600 und weiteren 12 Passagieren erreichen Geschäftsleute wie Touristen innerhalb einer Stunde eine vollkommen neue Welt – im gleichen Land. Allerdings: Auch Inlandsflüge während der Namibia Safari benötigt hohe Sicherheitsvorkehrungen und somit ausreichend Zeit. Wir sind es gewöhnt, mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln sofort oder zumindest zügig von A nach B zu kommen. Bei Langstreckenflügen wiederum haben wir die Wartezeiten für Check-in und Check-out emotional verinnerlicht. Aber beim Anblick einer kleinen Maschine, gar einer Cessna mit Propellerantrieb, werden wir zum Spielkind: Am liebsten würde man sofort reinhüpfen und abheben. Das geht so nicht. Sicherheitspersonal prüft das Gepäck und Dokumente, mobile Endgeräte müssen auf Flugmodus gestellt werden und es gibt eine ausführliche Sicherheitseinweisung. Das sollte speziell Namibiareisende freuen, die vielleicht nicht zu den Liebhabern von Flugreisen gehören, sich aber aus Gründen des Komforts oder begrenzter Zeit dafür entschieden haben. Vielleicht fühlen sie sich in einer kleinen Maschine besonders gut aufgehoben: Der Kontakt zu Pilot oder Pilotin ist eng und vertrauensvoll.

Das folgende Interview zeigt Hintergründe. Und ein weiterer Tipp für die Namibia Safari: Fliegen Sie bereits in der Morgenstunde zur neuen Destination. Nach Sonnenaufgang ist die Atmosphäre ruhig. Mit steigender Temperatur erhöht sich auch die „Bumpiness“ einer Propellermaschine. Solche Turbulenzen entstehen durch warme Luft, die aufsteigt. Das ist überhaupt nicht gefährlich, nur unangenehm für den Organismus. Ob mit dem Flieger oder per PKW: Wir bewegen uns durch Namibia im Rhythmus Afrikas. Das öffentliche Leben beginnt sofort bei Sonnenaufgang und mit dem Sundowner sowie einem leichten Mahl endet es zügig. Licht an, Licht aus – wie mit einem Kippschalter. Wer sich diesem natürlichen Ablauf anpasst, entspannt perfekt bei seiner Namibia Safari.

Rory Friedman – ein sympathischer Überflieger

Wir stellten uns schon innerlich auf die Nambwa Tented Lodge ein. Der zugehörige Airstrip im mittleren Teil der Sambesi-Region müsste bald in Sicht kommen. Hier wollen wir eine neue Destination kennenlernen, die das Programm von Namibia Individual erweitert: um spektakuläre Erlebnisse mit der Tierwelt Afrikas. Um ehrlich zu sein, hatten wir bisher „nur“ einen Elefanten aus der Ferne erblickt. Das ist ungewöhnlich für eine Namibia Safari, aber es passiert. Gelassenheit ist nicht nur beim Check-in angesagt … während wir diesen Gedanken nachhängen, dreht Rory die Cessna C 210 gefühlvoll nach links und neigt sie seitlich. Was ist los? Wir folgen seinem Blick und sehen: eine Elefantenherde. Farblich gut getarnt entgehen sie unserer Aufmerksamkeit, nicht dem Blick des jungen Piloten. Er reckt den Daumen, lächelt uns kurz zu und kontrolliert sofort wieder seine Instrumente.

Eine kleine Episode, die soviel aussagt über den Charme von Flugsafaris: Man bewegt sich über den Dingen und ist doch ganz nah dran. So sieht es auch Rory Friedman. Der 23-jährige war unser Pilot im Juni 2018. Mit einer Cessna C 210 der Westair flog er uns von Windhoek über den Caprivi-Streifen, die Victoriafälle bis ins Okavango Delta und zum Startpunkt zurück. Ein fünftägiger Educational-Trip: extrem effizient, da wir unsere Aufmerksamkeit den Details widmeten und nicht dem Fortkommen. Das erledigte Rory für uns. Er war sofort Teil des Teams und so erfuhren wir Details zu seinem Job und seiner Motivation.

Namibia Individual: Rory, schön, dass du Zeit hast für ein kurzes Gespräch. Während des Flugs bist du auf deine Aufgaben konzentriert und es ist einfach laut in der Maschine.

Rory Friedman: Ja gerne. Stimmt, ein Platz zum Plaudern ist die Cessna nicht.

Wie bist du zum Fliegen gekommen?

Oh, Vorbilder in der Familie gibt es eigentlich nicht. Mein Vater ist Musiker und meine Mutter entwickelt Software. Während andere Jungs mit Autos spielten, suchte ich mir kleine Flugzeuge. Der Wunsch zu fliegen, ist schon immer in mir gewesen. Meine Eltern haben ihn unterstützt. Ich wollte das Mysterium des Fliegens ergründen. Schließlich installierten wir einen Flugsimulator auf dem Computer. Und wenn ich es recht bedenke, hat mich das Fliegen zu einem besseren Schüler gemacht. Ich war im Wortsinn wirklich kein „Überflieger“ in der Schule. Aber durch meine Leidenschaft wurde ich echt gut in Mathematik. Das alles hat mich motiviert zu lernen.

Tolle Sache. Wann hast du deine Lizenz zum Fliegen erhalten?

Mit 17 Jahren.

Wow, so früh?

Ja, meine Eltern waren da auf meiner Seite. In meiner Freizeit wusch ich die Flugzeuge von Privatleuten bei uns in Kapstadt – das ist meine Heimat. Und im Gegenzug durfte ich damit fliegen. Jetzt bin ich angestellt und sammle Flugstunden. Wenn 2000 dokumentiert sind, wechsle ich in den Cargobereich. Mein Ziel sind die großen Maschinen bei einer großen Airline.

Namibia-Safari mit einer kleinen Passagiergruppe findest du aber auch okay?

Auf jeden Fall. Es ist toll, die Gäste bei einer Namibia-Safari als Pilot zu begleiten. Ich lerne spannende Leute kennen. Und wenn ich ein frisch verheiratetes Paar begleite, beschränke ich mich natürlich allein aufs Fliegen. Aber mit euch ist es anders. Wir erleben die Reise zusammen und tauschen uns über Destinationen aus.

Ja, du bist ein kommunikativer Typ – auf angenehme Weise. Du erklärst alles rund um die Flugsafari so einfach, dass man Flugangst – falls sie kommt – bewältigen kann.

Oh danke. Der Job fasziniert durch die Abwechslung. Neben den netten Kontakten, hat die Flugsafari andere positive Aspekte für mich. Ich lege in Namibia lange Strecken zurück. Es gibt anspruchsvolle Airstrips. Die Luftbedingungen wechseln. Ihr habt es erlebt: schnell aufziehender Nebel in Swakopmund, im Sommer die Hitze.

Apropos Airstrip: Du machst immer wieder Fotos mit deinem Handy vor der Landung.

Genau. Die teilen alle Piloten untereinander. In der Natur ist alles in Bewegung sozusagen. So bleiben wir auf dem neusten Stand. Das gehört zur Sicherheit. Ihr habt ja auch bemerkt, dass ich zunächst einmal über die Piste fliege und prüfe, ob es Unebenheiten oder Tiere dort gibt. Grundsätzlich organisiere ich jeden Flug mit Air Traffic Control Network. Dahin übermittle ich den Flugplan mit Route, Flughöhe und Ankunftszeiten. Wir sind übrigen meist in einer Höhe von 3000 Metern unterwegs. Im Okavango Delta flogen wir tiefer, nur 250 bis 500 Meter. Hier gibt es ja keine Anhöhen.

Aus dieser Höhe kann man wirklich viel erkennen und beobachten. Was sollten unsere Leser noch wissen?

Dass eine Flugsafari das Tollste ist (lacht) … und dass man etwas Geduld braucht, da Pilot oder Pilotin vor jedem Start 20 Minuten für den Check braucht.

Alles klar. Weiterhin guten Flug, Rory.

Danke!

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Hat Ihnen die Beschreibung der Safari gefallen? Was wünschen Sie sich? Ich berate Sie gerne – ganz individuell. Senden Sie eine E-Mail oder rufen Sie mich an unter +49(0)2102 994788. Ich freue mich auf unseren Kontakt.
Ihre Martina Jessett

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